Frank Sander Motorshow

Custom Trend Bobber

Der Begriff Customizing ist fast so alt wie die Marke Harley- Davidson. Spätestens seit dem Film Easyrider weiß alle Welt, dass es cool ist, sein Bike zu modifizieren und individuell zu gestalten. Unzählige Repliken der zwei Filmbikes rollen bis zum heutigen Tag über die Straßen der Welt, doch viel Früher gab es einen Trend, der heute so aktuell ist wie in den frühen 50ern, der Bobber. Schon in den späten 40ern, fanden es die Jungs cool, mit ihren Harleys um die Wette zu fahren, doch fehlte oft das nötige Kleingeld, um aufwendige Motormodifikationen vorzunehmen. So entschlossen sich die jungen wilden, alles vom Bike zu entfernen was überflüssig ist. Oft wurde das vordere Schutzblech abmontiert, gekürzt und als sogenannter Ducktail hinten wieder angebaut. Es wurden breitere Lenker montiert und Kettenschutz so wie diverse andere Teile demontiert oder gelocht, um Gewicht zu sparen. Seit ca. 2010 ist dieser Trend wieder auf dem Vormarsch und es wird alles „gebobbt“ was die Company gebaut hat.

Egal ob Shovelhead, Evo oder Twin Cam, aus allen Modellen werden Bobber gebaut. Ein Beispiel für einen Factory Bobber ist die Sportster 48, die im Stil der frühen Custombikes ausgeliefert wird und für viele Umbauer als ideale Basis dient. Auf den Ride In Bikeshows stehen so viele Sportys wie nie zuvor und buhlen um die Punkte der Jury. Ebenso in der Softail Kategorie der Bikeshows, sind Bobber in klassischen Lackierungen, oder bewusst auf Oldschool getrimmtem Lackdesign auf dem Vormarsch. Bobben heißt heute oft, mit neuen Teilen in Messing oder Kupfer, einen Used Look zu erreichen. So werden Fußrasten, Riser und Speichennippel der Felgen verkupfert, der Frontfender weggelassen, eine Springergabel verbaut und ein klassischer Scheinwerfer montiert. Bei den Rädern greift man in der Regel auf 40 Speichen Felgen zurück, auf die dann Reifen im Oldschool Design gezogen werden. Der Heckfender wird demontiert und gegen einen Mitschwingenden ausgetauscht und auch der Standartsitz muss einem Einzelsitz weichen. Dies ist in der Regel schon die Basis, die dann individuell verfeinert wird. Seitliche Kennzeichen, eine möglichst kleine Bremse so wie die damals angesagten offenen oder leergeräumten Auspuffanlagen sind heutzutage oft den Showbikes vorbehalten, da die Zulassungsbestimmungen sich seit 1950 doch stark geändert haben, doch einige Kompromisse sind in jedem Fall möglich.

So sind inzwischen sehr kleine Blinker am Markt erhältlich und auch kleine Rücklichter mit E Kennzeichnung stören den Look nur geringfügig. Selbst bei den Auspuffanlagen hat z.B. Jekill and Hyde eine legale, verstellbare Anlage im Programm, die den Look der 50er Jahre aufnimmt. Den Rest übernimmt dann der Lackierer, wobei oft auf die klassischen Zweifarbigen Lackdesigns der Company zurückgegriffen wird, die dann oft im Mattdesign lackiert werden, oder sogar mit sogenanntem Rostlack verfeinert werden. Auch sind klassisches Schwarz mit Pinstripes im Hot Rod Stil oder Cremetöne voll im Trend bei den Bobbern, Somit wurde in den 2000ern ein uralter Trend bei den Custombikes aufgegriffen, was bedeutet, dass man sich bei den Bikern gern an die alte Zeit erinnert und dass jeder Trend irgendwann wieder kommt.

BIlder & Text by Frank Sander

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