Indian Motorcycle

Ola Stenegärd spricht mit Go Takamine über die Brat Style Chief

  • Die Inspiration für die Brat Style Chief
  • Seine Begeisterung für Indian Motorcycle und die Szene
  • Nicholas Hoults Reaktion

Ola Stenegärd, Head of Design bei Indian Motorcycle, sprach mit Go Takamine über die Inspiration und den Bau der Brat Style Chief.

Ola: Go, wir kennen uns nun schon seit vielen Jahren und ich habe deine Motorräder immer sehr bewundert. Es war mir eine Ehre, wieder mit dir für so ein großartiges Projekt zusammenzuarbeiten. Im Laufe der Jahre hast du dich mehr und mehr alte Indians für dich entdeckt, wie kam es dazu?

Go: Bei Indian Motorcycle geht es für mich um hohe Drehzahlen und hochinteressante V-Twin-Motoren aus der Zeit der 30er und 40er Jahre. Ich mag die Chiefs und Scouts, weil sie so schnell sind, selbst im Originalzustand. Klar, es kann schwierig sein, Teile aus dieser Ära zu finden, aber es ist interessant und eine Herausforderung, weil es nicht jeder kann.

Ola: Du bist offensichtlich ein großer Fan. Sag mal, wie viele besitzt du und woran arbeitest du gerade?

Go: Ich habe zur Zeit sieben eigene. Ein 1927er Steilwandbike, eine 39er SS Flat-Track-Maschine und dann noch drei Chiefs von 1946 und 1947. Eine original, eine Bobber und eine Chopper. Und dann habe ich noch zwei Chouts von ’27 und ’41. Nicht mitgezählt sind da die Job-Projekte, 10 sind ungefähr gerade in Arbeit, einige 30er-Jahre Sport Scouts, Chiefs und eine 648 Big Base.

Ola: Deine Custom Indians waren eine große Inspirationsquelle für uns bei der neuen Chief.

Deshalb ist es wirklich cool, dass sich mit dieser Zusammenarbeit jetzt der Kreis schließt, indem du ein Motorrad umbaust, das du mit inspiriert hast. Aber welche Indian Motorcycles oder Personen der Vergangenheit haben dich inspiriert?

Go: Was das Motorrad betrifft, so hat mir das originale Design immer sehr gefallen und ich habe großen Respekt davor, aber mich begeistert natürlich auch die Bobber- und Chopper-Historie.
Was Menschen angeht: Es gibt so viele Customizer und Mechaniker, die besser sind, als ich und ich finde sie alle wunderbar. Wenn ich jemanden hervorheben müsste, wäre das, als ich in Japan war, Mr. Masaru Yamada von Triumph’s engine tuner in Tokyo und ‘Smokey’ von Indian engine tuner in Long Beach.
Leider sind beide vor kurzem verstorben, aber ich bin sehr dankbar und voller Respekt.

Ola: Es gibt eine Menge arbeitsintensiver Änderungen, die viele auf den ersten Blick nicht bemerken. Kannst du uns einige der schwierigsten nennen, die die Leute vielleicht übersehen?

Go: Es sieht schlicht und einfach aus, aber ich denke wirklich über eine Menge Dinge nach wenn ich mit einem solchen Umbau beginne. Themen wie Bodenfreiheit, Position des Tanks und Heckfenders und so weiter. Ich probier’s immer und immer wieder, bis ich wirklich zufrieden bin und ich entscheide immer nach dem Bauchgefühl im jeweiligen Moment.

Ola: Eine Menge Arbeit ist in den Tank geflossen. Du hast ihn verschmälert, zerteilt und tiefer über den Rahmen gezogen?

Go: Ja, der Tank sieht original aus, ist es aber nicht. Ich habe ihn in Breite und Höhe minimiert, so weit, dass die Benzinpumpe gerade noch montiert werden kann.

Und ich habe zwei Vintage-Indian-Tankdeckel angebracht. Ich mag das Design des originalen Tanks, also habe ich ihn als Basis verwendet.

Ola:  Sind das originale alte Flanders Risers?

Go: Nein, von welchem Hersteller die sind, weiß ich nicht, habe sie auf einem Teilemarkt gefunden.

Ola: Wie ist dein Arbeitsablauf, machst du Skizzen oder baust du die Muster zu deinen Ideen direkt am Motorrad? Lässt du die Dinge während des Bauens entstehen, oder hast du im Vorfeld eine klare Vorstellung davon?

Go:  Nein, ich mache keine Skizzen. Ich möchte es entstehen lassen, während ich es aus allen Blickwinkeln 360 Grad sehe.

Ola: Was ging dir durch den Kopf, als du erfahren hast, dass die Maschine für den berühmten Schauspieler Nick Hoult sein würde?

Go: Ich fühlte mich geehrt und freute mich, denn ich kannte ihn aus dem Film Mad Max. Ich habe mich sehr darauf gefreut, ihn zu treffen, wenn das Bike fertig sein würde. 

Ola: Wie hat er reagiert, als er es bekommen hat? Und als er damit gefahren ist?

Go: Er hat sich sehr gefreut. Ich war natürlich sehr auf seine Reaktion gespannt und deshalb erleichtert, dass sie ihm gefiel. Und ich hatte großen Spaß daran, den Tag gemeinsam mit ihm zu fahren.

Ola: Du bist von Tokio nach Long Beach gezogen. Ich weiß, dass du immer noch beide Läden betreibst. War der Umzug in die USA ein wahr gewordener Traum? War es herausfordernd?

Go: Klar, es war eine Herausforderung. Alles was ich wollte, war Rennen zu fahren mit echten Racern und Vintage Bikes. Arbeiten an den Motoren war eine Herausforderung bei den älteren Motorrädern, aber ich versuch’s weiter und weiter. Ich denke, meine Träume sind wahr geworden, aber ich werde weiter machen. Ich lerne immer noch jeden Tag.

Ola: Hast du Pläne für deine eigene neue Chief?

Go: Wenn sie da ist, möchte ich weit weg fahren, ohne über irgend etwas nachzudenken. Ich weiß noch nicht, was ich daran umbauen werde.

Ola: Zu guter Letzt, erzähl bitte mal, was es mit dem Hupencover auf der rechten Seite auf sich hat, woher stammt das? Wo hast du das gefunden? Und warum hast du entschieden, es an diesem Bike zu verbauen?

Go: Ich habe es auf einem Teilemarkt für Oldtimer-Motorräder in Ohio gefunden. Vermutlich ein altes After Market-Teil. Nachdem ich die originale Abdeckung entfernt hatte, missfiel mir die Stelle, also hab’ ich es montiert. Ich mag die Patina, also bleibt sie.

Ola: Bevor wir Schluss machen, gibt es noch irgend etwas, das du gern noch sagen möchtest zu diesem Projekt oder der Chief?

Go: Dieses Bike hat original ein tolles Design! Die Motorleistung ist auch überragend. Die Chief ist einfach umzubauen und sie ist ein wirklich großartiges Motorrad. Ich schätze das Design sehr, das von dir, Ola und dem Rest des Indian Motorcycle Teams eingeflossen ist.

Ola: Vielen Dank und danke dafür, dass du dieses unglaubliche Motorrad gebaut hast und für deine Zeit heute. Ride safe.

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